Blühende Bildwelten

Beobachtungen zur Malerei von Britta Dransfeld von Nicola Schmid M.A.

Von der bloßen Anmutung her vermitteln die Bilder von Britta Dransfeld einen dynamischen, strahlenden Eindruck, hervorgerufen durch die leuchtenden Farben und kräftigen Farbkontraste: Rot in allen Nuancen, sowie Gelb und Weiß vor gelbem, hellblauem, violettem oder grünem Hintergrund. Britta Dransfeld malt in Acryl auf Leinwand mit schwungvollem Gestus und breitem Pinsel, teils in pastosem, teils in lavierendem Farbauftrag. Blumenblüten sind der Fokus ihrer Malerei. Dabei geht es ihr nicht um ein naturalistisches Abbild, wie in der Stilllebenmalerei des Biedermeier (z.B. bei Johan Laurentz Jensen und Gottfried Wilhelm Voelcker), welche den dekorativen Charakter der Blumen- und Früchtestillleben mit botanisch ausgerichtetem Augenmerk und die genussvolle Betrachtung derselben in den Vordergrund stellten. Auch wenn die Tradition der Stilllebenmalerei eine Inspirationsquelle bildet, interessiert Britta Dransfeld doch vorrangig die malerische Umsetzung in der Abstraktion – aus Blütenköpfen von Rosen und Lilien werden florale Ornamente und rotierende organische Strukturen, die sich, da sie nicht im Motiv verwurzelt sind, von der Bildfläche zu lösen scheinen. Dergestalt entwickeln die Bilder ihre Eigendynamik. Die Farbkompositionen von floralem Motiv auf farblich abschattiertem oder monochromem Grund sind stets ausponderiert, wodurch der Tenor der Bilder von warmen Rot- und Gelb-Nuancen bis zu kühlem Weiß-Violett in der Wirkung unterschiedlich gestaltet ist. Die Bildkomposition wird bewußt nach allen Seiten offengehalten, ohne Erkennbarkeit räumlicher Bildgrenzen und verleiht den Bildern Wirkungs-Raum. Britta Dransfeld möchte den Betrachter zum Nachdenken anregen, ihn gleichermaßen erfreuen wie seine Phantasie inspirieren. Ihre Blumenbilder stellen Metaphern für Lebensfreude und Sinnlichkeit dar. Damit hebt sie sich deutlich von der in der Mehrzahl kritisch eingestellten Gegenwartskunst ab.

Nicola Schmid M.A.

Buchtitel u. Veröffentlichungen von Nicola Schmid:

1. Taufkirchen , St. Johannes der Täufer, ISBN10: 3-7954-5869-2 , ISBN13: 978-3-7954-5869-0

2. Die Gründungslegenden der Klöster in der Bayerischen Deckenmalerei des 18. Jahrhunderts. Ersch. 1998, ISBN 3-88096-954-X

3. Bilder sind wie Batterien. Bilder und Skulpturen von Helmut Rieger. Ersch. 2002, ISBN 3-89722-814-9